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Die Organisation des Frauen*streiks in Berlin ist ein Musterbeispiel für inklusive und dezentralisierte Bewegungsarbeit. Die Initiative hat einen klaren Ansatz für die Strukturierung und Koordination ihrer vielfältigen Aktivitäten entwickelt.

Zu den zentralen Säulen ihrer Organisation zählen die offenen Treffen, die als Plattform dienen, um Berichte auszutauschen, Fragen zu stellen, Erfahrungen zu teilen und zukünftige Vorhaben zu diskutieren. Diese Treffen stehen allen offen, die sich für die Belange des Frauen*streiks einsetzen möchten – ein inklusives Angebot, das Frauen, Lesben, Trans- und Interpersonen umfasst. Der niederschwellige Ansatz dieser Treffen hat bereits zu einer erfolgreichen Serie von Zusammenkünften geführt. Dabei wird darauf geachtet, dass die Treffen nicht nur ein Raum für Diskussionen sind, sondern auch eine Schnittstelle, um sich in den aktiven E-Mail-Verteiler einzutragen. Dieser Verteiler dient als Kommunikationskern, durch den essentielle Informationen wie Ankündigungen und wichtige Hinweise effizient verbreitet werden.

Die zentrale Rolle der Arbeitsgruppen im Frauen*streik

Die verschiedenen Arbeitsgruppen des Frauen*streiks, oftmals abgekürzt als AGs, bilden das operative Rückgrat der Bewegung. Jede Gruppe widmet sich einem spezifischen Aktionsfeld – von der Vernetzung über Bundes- und Ländergrenzen hinweg bis hin zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, was die Sichtbarkeit und Reichweite der Initiative entscheidend stärkt. Diese Gruppen sind offen gestaltet, sodass sich jederzeit neue Mitglieder anschließen können. Zudem fördert die Bewegung die Bildung neuer AGs, um sicherzustellen, dass alle relevanten Themenfelder abgedeckt werden. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist die niedrigschwellige Kontaktaufnahme, die es Interessierten ermöglicht, einfach per E-Mail Anschluss an eine AG zu finden. Die Organisator*innen verstehen, dass die Reaktionszeit von einigen Tagen bis zur Aufnahme in eine AG wertvoll ist und vermitteln daher auch einen direkten Kontakt oder Informationen zu bereits geplanten Treffen.

Der Koordinierungskreis, kurz KoKreis genannt, übernimmt die übergreifende Koordination der Arbeitsgruppen und behält den Überblick über die vielfältigen Aufgaben der Bewegung. Hier fließen die Berichte aus den einzelnen AGs zusammen, Fragen werden geklärt und die Vorbereitung der offenen Treffen organisiert. Entscheidungen, die im KoKreis getroffen werden, können weitreichende Folgen für den gesamten Frauen*streik in Berlin haben, was die Bedeutung dieses Gremiums unterstreicht. Die Treffen des KoKreises sind ein essentieller Bestandteil der Organisationsstruktur, wobei eine Teilnahme allen offensteht, die bereits in einer AG aktiv sind und die Bereitschaft zeigen, sich intensiver einzubringen.

Der Prozess des Engagements für feministische Gruppen ist klar umrissen. Gruppen können sich den AGs anschließen oder eigenständige Projekte einbringen, die vom Frauen*streik unterstützt werden. Dies ermöglicht es, spezifische Themen wie sexuelle Gewalt, queerpolitische Fragen, reproduktive Rechte oder Care-Arbeit in den Fokus der Bewegung zu rücken. Der Frauen*streik ermutigt zur Eigeninitiative und bietet Unterstützung bei der Umsetzung von Projekten wie Workshops, Protestaktionen oder Kulturveranstaltungen.

Einbindung und Unterstützung durch gemischte linke Gruppen

Gemischte linke Gruppen werden ebenfalls aufgefordert, sich zu beteiligen. Sie können dies tun, indem Frauen* aus ihren Reihen an AG-Treffen und im Koordinierungskreis teilnehmen oder indem sie den Streik durch andere Formen der Mobilisierung und Infrastruktur unterstützen. Der Frauen*streik legt großen Wert darauf, Männern die Rolle von Verbündeten zuzuweisen, die den Streik unterstützen, indem sie beispielsweise Kinderbetreuung organisieren oder helfen, die Teilnahme von Frauen* an politischen Organisationsprozessen zu erleichtern.

Für diejenigen, die eine Idee haben, aber nicht die Zeit für regelmäßige Treffen, bietet der Frauen*streik die Möglichkeit, Projekte über eine einmalige Teilnahme oder über Absprachen via E-Mail und Telefon in die Tat umzusetzen. Die Bewegung erkennt an, dass nicht alle die Möglichkeit haben, sich regelmäßig zu engagieren. Deshalb werden Möglichkeiten geschaffen, sich auch mit geringem Zeitaufwand einzubringen. Regelmäßige Aktualisierungen über Social Media und die Webseite geben einen Überblick darüber, welche Unterstützungen gerade benötigt werden. So wird gewährleistet, dass jede Person, unabhängig von ihrem Zeitbudget, einen Beitrag leisten kann.

Abschluss

Abschließend lässt sich sagen, dass der Frauen*streik Berlin durch seine offenen Treffen, die vielseitigen Arbeitsgruppen und den Koordinierungskreis eine flexible und integrative Plattform für feministisches Engagement bietet. Indem er unterschiedliche Formen der Beteiligung ermöglicht, spricht der Frauen*streik eine breite Palette von Interessierten an – von einzelnen Aktivist*innen über feministische Gruppen bis hin zu gemischten linken Gemeinschaften. Die Struktur der Bewegung ist darauf ausgerichtet, dass jede*r unabhängig von verfügbarer Zeit und Ressourcen einen Beitrag leisten kann.

Die Arbeitsgruppen, als Herzstück der Initiative, garantieren, dass sich die Beteiligten in den Themenbereichen einbringen können, die ihren Fähigkeiten und Leidenschaften entsprechen. Der Frauen*streik ermutigt zur Gründung neuer AGs und bietet somit Raum für kontinuierliche Entwicklung und Anpassung an aktuelle feministische Themen und Herausforderungen.

Durch die regelmäßige Kommunikation über Social Media und die eigene Webseite wird Transparenz geschaffen, sodass alle Aktivist*innen auf dem neuesten Stand bleiben und dort ansetzen können, wo Unterstützung am meisten benötigt wird. Diese dynamische und inklusive Vorgehensweise trägt entscheidend zur Resilienz und Wirkungskraft der Bewegung bei und macht den Frauen*streik Berlin zu einem bedeutenden Akteur in der feministischen Landschaft.

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