Streik En Frau https://frauenstreik.org/ The feminist strike event Mon, 11 Nov 2024 09:12:33 +0000 en-US hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7 https://frauenstreik.org/wp-content/uploads/2023/11/cropped-woman-7531315_640-32x32.png Streik En Frau https://frauenstreik.org/ 32 32 Aufruf zum Streik https://frauenstreik.org/whystrike/aufruf-zum-streik/ Mon, 11 Nov 2024 07:02:24 +0000 https://frauenstreik.org/?p=206 Die feministische Bewegung ruft zum Streik auf – ein internationaler Appell an alle Frauen, queere und nicht-binäre Menschen sowie alle Verbündeten, sich den Arbeitsniederlegungen anzuschließen und für eine gerechtere, gewaltfreie …

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Die feministische Bewegung ruft zum Streik auf – ein internationaler Appell an alle Frauen, queere und nicht-binäre Menschen sowie alle Verbündeten, sich den Arbeitsniederlegungen anzuschließen und für eine gerechtere, gewaltfreie Welt einzustehen.

Am 8. März, dem Internationalen Frauenkampftag, und an weiteren wichtigen Tagen im Jahr vereinen sich Menschen weltweit, um gegen Ungleichheit, Ausbeutung und Diskriminierung zu kämpfen. Dieser Streik soll nicht nur die Missstände am Arbeitsplatz hervorheben, sondern auch die unsichtbare und unbezahlte Sorgearbeit, die oft Frauen und queere Personen übernehmen, ins Bewusstsein rücken.

Warum streiken wir?

Wir streiken, weil die Normalität uns unterdrückt und ausbeutet. Frauen, queere und nicht-binäre Menschen arbeiten oft unter schlechteren Bedingungen, erhalten weniger Lohn und sind häufiger Opfer von Gewalt und Belästigung. Die feministische Bewegung stellt sich diesen Ungerechtigkeiten entgegen und fordert:

  • Gleiche Bezahlung und faire Arbeitsbedingungen für alle.
  • Anerkennung und Bezahlung der Sorgearbeit, die zu Hause oder in pflegenden Berufen oft unbezahlt bleibt.
  • Ein Ende der geschlechtsspezifischen Gewalt und Diskriminierung am Arbeitsplatz und im öffentlichen Leben.
  • Sichere und legale Abtreibung sowie das Recht auf körperliche und geschlechtliche Selbstbestimmung.
  • Eine nachhaltige und gerechte Zukunft, in der Menschen und Umwelt nicht für wirtschaftliche Interessen ausgebeutet werden.

Wie streiken wir?

Unser Streik ist vielfältig und kreativ. Wir legen die Arbeit nieder, sowohl die bezahlte als auch die unbezahlte, die wir tagtäglich in Familie und Haushalt leisten. Manche von uns demonstrieren auf den Straßen, andere machen sich in sozialen Netzwerken oder durch künstlerische Aktionen sichtbar. Jede Form des Protests zählt, denn jede Stimme zählt.

Gemeinsam für eine gerechtere Zukunft

Der Aufruf zum Streik ist eine Einladung an alle, für eine Gesellschaft einzustehen, in der Gleichberechtigung und Solidarität im Vordergrund stehen. Indem wir streiken, zeigen wir, dass wir uns nicht mit einer Welt zufriedengeben, die uns benachteiligt und unterdrückt. Stattdessen fordern wir ein neues System, das alle Menschen respektiert und ihnen gleiche Chancen und Rechte gewährt.

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Bundesweites Treffen 2019 (Bericht) https://frauenstreik.org/1-bundesweites-vernetzungstreffen-fuer-einen-feministischen-streik-in-deutschland/ Mon, 11 Nov 2024 06:51:39 +0000 https://frauenstreik.org/?p=197 Am 10. und 11. November 2018 trafen sich Aktivistinnen aus ganz Deutschland zum ersten Vernetzungstreffen für den geplanten Streik am 8. März 2019 in Göttingen. Ein gemeinsamer Entschluss: Streik am …

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Am 10. und 11. November 2018 trafen sich Aktivistinnen aus ganz Deutschland zum ersten Vernetzungstreffen für den geplanten Streik am 8. März 2019 in Göttingen.

Ein gemeinsamer Entschluss: Streik am Internationalen Frauentag

Nach intensiven Diskussionen und Planungen stand fest: Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, soll deutschlandweit gestreikt werden. Diese Entscheidung, getroffen von Frauen und Queers*, die aus allen Teilen des Landes angereist waren, löste eine spürbare Euphorie aus. Wieder einmal rücken feministische Anliegen in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit, so wie beim letzten großen Frauenstreik 1994.

Fokus auf Sorge- und Pflegearbeit

Der Streik richtet sich nicht nur gegen unfaire Löhne, sondern legt auch großen Wert auf die Bedeutung der Sorgearbeit. Viele Frauen leisten diese Arbeit – ob in der Pflege, im Haushalt oder in der Betreuung von Angehörigen – häufig schlecht bezahlt oder sogar unbezahlt. Besonders Pflegekräfte arbeiten unter enormem Druck und verdienen für ihre anspruchsvolle Arbeit oft nur etwa 1.800 € brutto im Monat. In Berlin haben verschiedene Streiks des Charité Facility Managements und anderer Gesundheitsdienste bereits auf die prekären Bedingungen in der Pflege aufmerksam gemacht. Der Mangel an Personal und die daraus resultierende Überlastung sind ein klarer Ausdruck der aktuellen Krise im Pflegesektor.

Unsichtbare Arbeit sichtbar machen

Neben der beruflichen Arbeit wird die Arbeit im Haushalt, wie das Wäschewaschen, Einkaufen und Putzen, oft nicht anerkannt, obwohl sie von essenzieller Bedeutung für den Alltag ist. Auch emotionale Unterstützung für Freunde, Familie und Kolleginnen wird von Frauen häufig geleistet, ohne dass diese Arbeit wertgeschätzt oder vergütet wird. Ohne diese Fürsorge würde die Gesellschaft nicht funktionieren. Der Streik ist somit auch Teil eines weltweiten Widerstands, der sich etwa durch die #MeToo-Bewegung gegen sexualisierte Gewalt und die Abwertung von Frauen und queeren Personen zeigt.

Ein Appell an Solidarität und Zusammenhalt

Beim Treffen in Göttingen entstand ein bundesweiter Aufruf, der in einem Plenum mit Teilnehmenden aus vielen Städten abgestimmt wurde. Ein kontroverses Thema war die Bezeichnung des Streiks – zur Diskussion standen „Frauenstreik“, „Frauen und Queers Streik“ und „Feministischer Streik“. Die verschiedenen Bezeichnungen spiegeln unterschiedliche Perspektiven wider: Einige möchten die Lebensrealitäten von queeren Personen sichtbar machen, während andere den Begriff „Frauen*“ bevorzugen, um möglichst viele Menschen zu mobilisieren. Klar wurde, dass die Mobilisierung bis zum 8. März im Vordergrund stehen muss. Ziel ist es, Menschen in ihren täglichen Umfeldern anzusprechen und herauszufinden, wofür sie streiken würden.

Lernen von internationalen Erfahrungen

Bei einer Podiumsdiskussion berichteten Aktivistinnen aus Thailand, London und Spanien von ihren Streikerfahrungen und gaben wertvolle Anregungen. Selma James, eine US-amerikanische Feministin, sprach über die Wichtigkeit eines „bunteren“ Streiks, der für alle zugänglich ist. In Spanien beispielsweise führten starke Basisstrukturen dazu, dass sich die Gewerkschaften dem Streik anschlossen. Auch wenn deutsche Gewerkschaften politische Streiks offiziell nicht unterstützen dürfen, bleibt der rechtliche Rahmen für 2019 noch offen.

Workshops und praktische Unterstützung

Das Treffen in Göttingen bot eine Vielzahl von Workshops, darunter zu Themen wie Social Media, rechtlichen Grundlagen zum Streik und der Rolle der Gewerkschaften. Dank eines gut organisierten Wochenendes mit warmem Essen, Schlafplätzen und sogar Kinderbetreuung wurde das Treffen zu einem Ort des Austauschs und der Motivation. Die Tatsache, dass viele dieser Arbeiten von solidarischen Männern übernommen wurden, zeigt den Wunsch nach Veränderung. Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, dass reproduktive Arbeit oft ungleich verteilt ist, selbst in linken Kontexten.

Das Vernetzungstreffen in Göttingen war der Auftakt für eine starke Bewegung, die zeigen möchte, dass Veränderung möglich ist.

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Frauenkampftag in Rostock – Ein Zeichen für den feministischen Streik https://frauenstreik.org/event/frauenkampftag-rostock/ Fri, 20 Sep 2024 09:09:00 +0000 https://frauenstreik.org/?p=256 Der Frauenkampftag in Rostock ist ein bedeutender Moment im Jahr, an dem feministische Forderungen laut werden und das Bewusstsein für Gleichstellung und Gerechtigkeit in der Gesellschaft gestärkt wird. Der internationale …

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Der Frauenkampftag in Rostock ist ein bedeutender Moment im Jahr, an dem feministische Forderungen laut werden und das Bewusstsein für Gleichstellung und Gerechtigkeit in der Gesellschaft gestärkt wird. Der internationale Frauenstreik, der jährlich am 8. März stattfindet, hat auch in Rostock eine starke Tradition und zieht zahlreiche Menschen an, die gemeinsam für die Rechte von Frauen und marginalisierten Gruppen auf die Straße gehen. Auf der Plattform The Feminist Strike Event ist dieser Tag ein entscheidender Moment, um solidarische Aktionen und den Wunsch nach Veränderung zu vereinen.

Was ist der Frauenkampftag?

Der Frauenkampftag ist nicht nur ein Tag der Feier, sondern auch ein Tag des Widerstands. Frauen* in vielen Ländern, so auch in Rostock, organisieren an diesem Tag Aktionen, um auf die systematische Diskriminierung und Ungleichbehandlung von Frauen* und anderen marginalisierten Gruppen aufmerksam zu machen. Es geht um den Kampf gegen die ungleiche Bezahlung, gegen geschlechtsspezifische Gewalt, gegen die unzureichende Repräsentation von Frauen* in politischen und wirtschaftlichen Führungspositionen und viele andere Aspekte der sozialen Ungerechtigkeit.

Frauen*streik in Rostock

In Rostock hat sich der Frauenkampftag zu einer wichtigen Plattform entwickelt, um feministische Themen auf die lokale politische Agenda zu setzen. Am 8. März versammeln sich zahlreiche Aktivist*innen, um auf Missstände hinzuweisen und eine bessere Zukunft zu fordern. In den vergangenen Jahren sind vielfältige Aktionen organisiert worden – von Demonstrationen und Kundgebungen bis hin zu kreativen Flashmobs und Workshops, die sowohl auf den Straßen als auch in sozialen Medien für Aufmerksamkeit sorgen.

Die Teilnahme am Frauenstreik ist nicht nur ein politisches Statement, sondern auch eine Form der Solidarität mit globalen Bewegungen, die für Gleichberechtigung kämpfen. Durch den Streik bringen die Teilnehmerinnen ihre Ablehnung gegenüber der Ungleichbehandlung zum Ausdruck und fordern, dass gesellschaftliche und politische Institutionen endlich die Rechte von Frauen* ernst nehmen.

Fokus auf lokale Probleme

Der Frauenkampftag in Rostock hat einen besonderen Fokus auf lokale Themen, die die Lebensrealität von Frauen* und queeren Menschen betreffen. In Gesprächen und Diskussionen geht es beispielsweise um die Frage, wie sich die Lebensbedingungen von Alleinerziehenden, von Frauen* in prekären Arbeitsverhältnissen oder von migrantischen Frauen* verbessern lassen. Auch das Thema der sexualisierten Gewalt wird immer wieder thematisiert, ebenso wie die Frage der gerechten Verteilung von Care-Arbeit.

Der Streik als Akt des Widerstands

In Rostock und anderen Städten wird der Streik zunehmend als symbolischer Akt des Widerstands verstanden. Es geht darum, den Arbeitsalltag für einen Tag zu unterbrechen, um auf die Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen, die viele Frauen* tagtäglich erfahren. Der Streik richtet sich dabei nicht nur gegen gesellschaftliche Strukturen, sondern auch gegen institutionelle Ungleichheiten in den Bereichen Bildung, Gesundheit und soziale Sicherheit.

Der Streik ist nicht nur ein Mittel, um Forderungen lautstark zu vertreten, sondern auch eine Gelegenheit zur Selbstermächtigung. Frauen* und queere Menschen, die oftmals mit Gewalt und Diskriminierung konfrontiert sind, finden in der Solidarität der Streikbewegung eine kraftvolle Stimme.

Bedeutung des feministischen Streiks

Der feministische Streik ist weit mehr als eine Reaktion auf bestehende Missstände – er ist ein aktiver Kampf für eine gerechtere Zukunft. In Rostock und weltweit bedeutet der Streik, dass Frauen* und ihre Verbündeten nicht nur auf Ungleichheiten hinweisen, sondern auch konkrete Veränderungen in den politischen und sozialen Strukturen fordern.

Der Frauenkampftag ist ein jährlicher Aufruf zur Solidarität und eine Erinnerung daran, dass der Kampf für Gleichstellung und Freiheit noch lange nicht gewonnen ist. Es ist ein Tag, an dem nicht nur Forderungen gestellt werden, sondern auch eine Vision für die Zukunft entfaltet wird – eine Zukunft, in der Frauen* und marginalisierte Gruppen gleichberechtigt und ohne Gewalt leben können.

Der Frauenkampftag in Rostock, als Teil des internationalen feministischen Streiks, ist ein kraftvolles Zeichen für die Forderung nach Gleichberechtigung und einer besseren Gesellschaft. Der Streik ist nicht nur ein Protest, sondern auch eine Feier der Solidarität und des Widerstands. Frauen* und queere Menschen setzen ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung und Ungleichbehandlung – in Rostock und überall auf der Welt.

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Wir sind nicht die ersten – Rückblick auf historische Frauen*streiks https://frauenstreik.org/wir-sind-nicht-die-ersten-blicke-zurueck/ Wed, 18 Sep 2024 09:05:00 +0000 https://frauenstreik.org/?p=253 Hier ist eine unvollständige Auswahl von bedeutenden historischen Frauen*streiks, die den Weg für heutige feministische Kämpfe ebneten: 1600 – Der Streik der Haudenosaunee-FrauenLaut der “Global Nonviolent Action Database” gilt der …

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Hier ist eine unvollständige Auswahl von bedeutenden historischen Frauen*streiks, die den Weg für heutige feministische Kämpfe ebneten:

1600 – Der Streik der Haudenosaunee-Frauen
Laut der “Global Nonviolent Action Database” gilt der Streik der Haudenosaunee-Frauen als erste feministische Rebellion in der Geschichte Amerikas. Die Frauen forderten ein Veto-Recht bei Entscheidungen über Kriege und verweigerten aus diesem Grund zunächst Sex und Schwangerschaften. Später entzogen sie den Männern* auch Nahrung und Kleidung, da sie die Kontrolle über die Landwirtschaft hatten. Dieser Streik war erfolgreich.

1844 – Der Weberaufstand in Schlesien
Der „Weber-Aufstand“ in Schlesien wurde von Historikerin Gisela Notz als weitgehend von Frauen* getragen beschrieben. Durch die Industrialisierung war die Armut stark gestiegen, und die Arbeiterinnen* forderten gerechte Löhne und eine würdige Behandlung. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen.

1893 – Der Streik der 700 Appreturarbeiterinnen in Wien
Als die 17-jährige Amalie Seidel ihre Kolleginnen* dazu aufforderte, sich gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen, wurde sie entlassen. Doch die anderen Arbeiterinnen* protestierten und forderten nicht nur ihre Wiedereinstellung, sondern auch die Verkürzung der Arbeitszeit auf 10 Stunden täglich. Der Streik, der sich auf mehrere Fabriken ausweitete, dauerte drei Wochen und führte zur Umsetzung ihrer Forderungen.

1973 – Frauen bei Pierburg-Neuss*
2000 Frauen* traten in einen wilden Streik bei der Automobilzuliefererfirma Pierburg-Neuss, um gegen die ungleiche Bezahlung im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen zu protestieren. Der Streik führte zur Abschaffung der „Leichtlohngruppe II“, in der ausschließlich Frauen beschäftigt waren.

1975 – Frauen*streik in Island
90% der isländischen Frauen* legten einen landesweiten Streik ein, um für gleiche Löhne und die Wertschätzung ihrer Arbeit zu kämpfen. Sie forderten eine Anerkennung sowohl ihrer bezahlten als auch unbezahlten Arbeit. Der Streik führte zu einer bedeutenden politischen Veränderung, und fünf Jahre später wurde mit Vigdis Finnbogadottir erstmals eine Frau Staatsoberhaupt in Island.

1991 – Frauen*streik in der Schweiz
In der Schweiz forderten Frauen* nach jahrelanger Benachteiligung und unzureichender Umsetzung der Gleichstellung in der Bundesverfassung ihre Rechte ein. Der Streik führte zu einem Gesetz zur Gleichstellung der Geschlechter und förderte die Entstehung von Netzwerken, die auch später politisch aktiv blieben.

1994 – Frauen*streik in Deutschland
Frauen* in ganz Deutschland traten gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, gegen schlechte Bezahlung und gegen die Verschlechterung von Sozialleistungen in den Streik. Der Streik war besonders im Osten Deutschlands bedeutsam, wo der § 218, der Abtreibungen unter Strafe stellte, auch für die Frauen* aus der ehemaligen DDR galt.

2003 – Liberia: Frauen erkämpfen Frieden*
Die Frauen* in Liberia gründeten die Bewegung „Women of Liberia Mass Action for Peace“ und setzten während des Bürgerkriegs friedliche Proteste fort. Sie blockierten die Verhandlungen und drohten, sich auszuziehen, wenn keine Vereinbarungen erzielt würden. Ihr unermüdlicher Einsatz trug dazu bei, den 14 Jahre währenden Bürgerkrieg zu beenden.

2016 – Der Schwarze Protest in Polen
In Polen gingen Zehntausende Frauen* gegen eine drastische Verschärfung des Abtreibungsgesetzes auf die Straße. Der Gesetzentwurf, der ein vollständiges Abtreibungsverbot vorgesehen hatte, wurde durch den Massenprotest abgewendet.

2017/2018 – Internationaler Frauen*streik
2017 riefen Frauen* weltweit zum International Women’s Strike auf, um für gleiche Bezahlung, gegen häusliche Gewalt und Feminizide sowie für körperliche Selbstbestimmung zu kämpfen. In Spanien legten am 8. März 2018 über 5 Millionen Frauen* die Arbeit nieder, und auch in vielen anderen Ländern fanden Streiks und Protestaktionen statt.

Diese Beispiele zeigen, dass Frauen*kämpfe um ihre Rechte und gegen Ungleichbehandlung eine lange und bewegte Geschichte haben. Sie sind ein Teil eines globalen Netzwerks von Protesten, das auch heute noch weitergeführt wird.

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Streik im Betrieb: Möglichkeiten und kreative Ideen https://frauenstreik.org/wie-streiken/streik-im-betrieb/ Sun, 15 Sep 2024 09:00:00 +0000 https://frauenstreik.org/?p=250 Hier sind einige Ideen, die ihr im Betrieb umsetzen könnt, ohne rechtliche Konsequenzen befürchten zu müssen. Diese Aktionen sind besonders wirksam, wenn sie öffentlich gemacht und mit klaren Forderungen verbunden …

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Hier sind einige Ideen, die ihr im Betrieb umsetzen könnt, ohne rechtliche Konsequenzen befürchten zu müssen. Diese Aktionen sind besonders wirksam, wenn sie öffentlich gemacht und mit klaren Forderungen verbunden werden.

Kämpferische Mittagspause
Die kämpferische Mittagspause ist keine Arbeitsniederlegung, solange die Pausenzeiten eingehalten werden, und somit rechtlich unbedenklich. In dieser Zeit könnt ihr gemeinsam mit Kolleginnen eine Protestaktion durchführen. Das könnte z.B. eine Fotoaktion auf der Straße mit Hochhalteschildern oder T-Shirts sein, aber auch ein Infostand oder ein Streik-Café, um weitere Kolleginnen anzusprechen. Diese Form des Protests lässt sich hervorragend mit den Forderungen des Frauen*streiks verbinden und auch öffentlich verbreiten, wie es z.B. beim ZEIT-Verlag 2017 gemacht wurde.

Betriebsversammlung
Laut Betriebsverfassungsgesetz ist der Betriebsrat verpflichtet, einmal im Quartal eine Betriebsversammlung einzuberufen. Arbeiterinnen könnten vorschlagen, dass die nächste Sitzung am 8. März stattfindet und sich mit Themen zur Gleichstellung der Geschlechter beschäftigt. Auch Vertreterinnen von (kleinen) Basisgewerkschaften könnten eingeladen werden, um über politische Streiks und Gleichstellung zu sprechen. Das Unternehmen ist verpflichtet, auch über die Gleichstellung von Frauen* und Männern* im Betrieb zu berichten.

Ein Beispiel für eine solche Aktion gab es 2014 bei der Post, als ver.di eine Betriebsversammlung als Protestplattform nutzte.

Symbolische Urabstimmung
Eine symbolische Urabstimmung kann ein wirksames Mittel sein, um die Unterstützung für einen Streik in eurem Betrieb zu messen. Diese Urabstimmung ist nicht bindend, da sie ohne Gewerkschaftsunterstützung nicht offiziell anerkannt wird, aber sie kann helfen, die Stimmung der Belegschaft zu erfassen und den Wunsch nach einem Streik öffentlich zu machen.

Ver.di erklärt in ihrem Artikel, was eine Urabstimmung bedeutet und welche rechtlichen Bedingungen dafür gelten.

Kreative Streikformen

Die folgenden Streikmethoden sind kreativer und risikobehafteter, können aber sehr wirkungsvoll sein, wenn sie richtig umgesetzt werden. Es ist jedoch wichtig, sich der möglichen Konsequenzen bewusst zu sein, wie Lohnkürzungen, Abmahnungen oder Kündigungen. Umso mehr Kolleg*innen beteiligt sind, desto schwieriger wird es, Einzelne für ihre Teilnahme zu bestrafen.

Bummelstreik / Dienst nach Vorschrift
Beim Bummelstreik wird die Arbeit nicht vollständig niedergelegt, sondern es wird „Dienst nach Vorschrift“ gemacht. Das bedeutet, dass alle Aufgaben und Vorschriften exakt eingehalten werden, was den Arbeitsprozess erheblich verlangsamen kann. Diese Form des Streiks kann zu rechtlichen Konflikten führen, da sie als Arbeitsniederlegung ausgelegt werden könnte. Es ist jedoch auch ein starkes Mittel, um die Arbeitgeber unter Druck zu setzen, ohne den Betrieb komplett zum Stillstand zu bringen.

Ein historisches Beispiel für diese Form des Streiks war 1972 der Einsatz von Fluglotsen, die den Dienst nach Vorschrift verlangsamten, oder 2015 die Amazon-Beschäftigten in Polen, die sich mit ihren streikenden Kolleg*innen in Deutschland solidarisierten.

Sick-out
Ein Sick-out ist eine Form des Streiks, bei dem mehrere Beschäftigte gleichzeitig krankgeschrieben werden. Es ist wichtig, dass Krankmeldungen ordnungsgemäß und rechtzeitig vorgelegt werden, um Probleme mit dem Unternehmen zu vermeiden. Ein erfolgreicher Fall von Sick-out fand 2016 bei TUIfly statt, als die Piloten massenhaft krank gemeldet wurden und das Unternehmen in Verhandlungen mit der Gewerkschaft eintreten musste. Ein Sick-out kann auch von Beamt*innen genutzt werden, da diese zur Gesunderhaltung verpflichtet sind und sich bei Gesundheitszweifeln von einem Arzt untersuchen lassen können. So kann der Dienstablauf gestört werden, ohne dass rechtliche Konsequenzen drohen.

Obwohl Streikaktionen im Betrieb rechtlich kompliziert sein können, bieten kreative Streikformen wie die kämpferische Mittagspause, symbolische Urabstimmungen oder der Bummelstreik wirksame Mittel, um für die Rechte der Arbeiterinnen und für feministische Forderungen einzutreten. Umso mehr Kolleginnen sich zusammenschließen, desto stärker wird die Wirkung dieser Aktionen sein.

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Streiken? Ja, aber nicht in Stein gemeißelt https://frauenstreik.org/wie-streiken/ Fri, 13 Sep 2024 08:51:00 +0000 https://frauenstreik.org/?p=244 Nach der aktuellen Rechtsprechung und der überwiegenden Meinung in der juristischen Literatur gilt, dass ein Arbeitskampf nur dann als rechtmäßig anerkannt wird, wenn die Forderungen innerhalb eines Tarifvertrages geregelt werden …

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Nach der aktuellen Rechtsprechung und der überwiegenden Meinung in der juristischen Literatur gilt, dass ein Arbeitskampf nur dann als rechtmäßig anerkannt wird, wenn die Forderungen innerhalb eines Tarifvertrages geregelt werden können und sich direkt an die Unternehmen richten. Ein Arbeitskampf, der sich politisch an den Staat richtet, würde demnach als unrechtmäßig betrachtet werden, da er den „falschen“ Adressaten betrifft.

Doch was bedeutet dies für unsere Handlungsmöglichkeiten und die Interpretation des Streiks? Wir wissen, dass Politikerinnen und Lobbyistinnen maßgeblich Gesetze bestimmen und somit unsere Arbeits- und Lebensbedingungen beeinflussen. Staat, Kapital und Arbeitsverhältnisse sind untrennbar miteinander verbunden. Schließlich gibt es eine ökonomisch bedingte Machtverteilung, die Einfluss auf die politische Willensbildung nimmt.

Besonders Frauen* sind von den prekären Strukturen der Arbeitswelt betroffen, da sie durch unentlohnte Haus- und Pflegearbeit einen wesentlichen Beitrag zur Produktion leisten, jedoch gleichzeitig soziale und ökonomische Abwertung sowie Ausgrenzung aufgrund ihres Geschlechts erfahren. Frauen* und Feministinnen betonen seit langem, dass Arbeit nicht nur die bezahlte Erwerbsarbeit umfasst, sondern auch die unbezahlte Pflege-, Erziehungs- und Hausarbeit sowie die vielen emotionalen Unterstützungsleistungen und die unsichtbaren Tätigkeiten in Vereinen und Initiativen, in denen wir uns engagieren. Ein Frauenstreik richtet sich deshalb nicht nur gegen bezahlte Arbeit, sondern genauso gegen all diese unbezahlten Bereiche.

Das ist ein neuer Ansatz, der neue Formen und Ausdrucksweisen erfordert. Wir wollen den politischen Streik wieder ins Gespräch bringen und fordern, dass alle Bereiche, in denen Frauen* arbeiten, bestreikt werden. Wir rufen die Gewerkschaftsführungen dazu auf, zum 8. März einen Streik auszurufen und ihre Mitglieder zu mobilisieren.

Der Frauenstreik am 8. März soll dezentral stattfinden. Wir möchten unterschiedliche Formen finden und gegenseitige Unterstützung anbieten, damit Frauen in großen und kleinen Städten sowie in bestehenden oder neu gegründeten Gruppen am Streik teilnehmen können. Beim Frauenstreik 2018 in Spanien hatte die Frauenbewegung zu einem Streik aufgerufen und konnte so viel Druck von der Basis erzeugen, dass sich die Gewerkschaften gezwungen sahen, ebenfalls zum Streik aufzurufen und ihn zu unterstützen. Wie die Frauen* in Spanien am 8. März gestreikt haben und welche Formen sie dabei gewählt haben, könnt ihr hier nachlesen.

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Pressematerial https://frauenstreik.org/in-den-medien/pressematerial/ Mon, 09 Sep 2024 08:49:00 +0000 https://frauenstreik.org/?p=240 Pressemitteilungen Einzelne Pressemitteilungen sind auch auf den Webseiten der jeweiligen Ortsgruppen verfügbar: Pressebilder Fotos stehen zur Verfügung unter Angabe von „Frauenstreik“ bzw. der entsprechenden Fotograf*in (sofern angegeben).

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Pressemitteilungen

Einzelne Pressemitteilungen sind auch auf den Webseiten der jeweiligen Ortsgruppen verfügbar:

  • 02/2021: Transnationale Feministgegen patriarchale Gewalt. Der Streik lebt in den Kämpfen!
  • 01/2021: Aufruf an die DGB-Gewerkschaften 2021
  • 03/2020: Forderung an die Gewerkschaften: Aufruf zu einem ordentlichen Streik am 8. März!
  • 03/2020: Transborder Call for a Feminist Strike on March 8th and 9th 2020
  • 01/2020: Aufruf vom bundesweiten Vernetzungstreffen der Frauen*streik-Bündnisse in Jena an die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes
  • 09/2019: Feministischer Streik goes Global Climate Strike – Aufruf zur Demo für den Global Strike am 20. September 2019
  • 03/2019: Pressemitteilung zu den Forderungen des bundesweiten feministischen Streiks
  • 02/2019: Pressemitteilung zum 2. Bundesweiten Treffen im Februar in Berlin (PDF)
  • 11/2018: Aufruf zum Streik vom 1. Bundesweiten Treffen im Oktober in Göttingen

Pressebilder

Fotos stehen zur Verfügung unter Angabe von „Frauenstreik“ bzw. der entsprechenden Fotograf*in (sofern angegeben).

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Frauen*streik Demo in Uelzen – 8. März 2019 https://frauenstreik.org/event/demo-frauenstreik-uelzen/ Mon, 09 Sep 2024 08:46:00 +0000 https://frauenstreik.org/?p=237 Wann: 8. März 2019, 11:30 – 13:00 UhrTreffpunkt: 11:30 Uhr bei der Post an der BahnhofsstraßeEnde: 13:00 Uhr, Fußgängerzone Uelzen Am 8. März ruft das Frauenhaus Uelzen zur Teilnahme an …

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Wann: 8. März 2019, 11:30 – 13:00 Uhr
Treffpunkt: 11:30 Uhr bei der Post an der Bahnhofsstraße
Ende: 13:00 Uhr, Fußgängerzone Uelzen

Am 8. März ruft das Frauenhaus Uelzen zur Teilnahme an einer Demonstration auf, um gemeinsam für die Rechte von Frauen* und gegen das Patriarchat zu kämpfen. Zeigen wir unsere Solidarität und unsere Entschlossenheit, das Patriarchat zu vertreiben!

Kommt zahlreich und setzt ein starkes Zeichen für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung!

Veranstalter: Frauenhaus Uelzen
Kontakt: frauenhaus.uelzen@t-online.de
Veranstaltungsort: Post Bahnhofsstraße, Bahnhofsstraße 2-4, 29525 Uelzen

Für alle, die sich für eine gerechtere und gleichberechtigte Gesellschaft einsetzen wollen!

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Unbezahlte Arbeit bestreiken?! https://frauenstreik.org/wie-streiken/unbezahlte-arbeit-bestreiken/ Sat, 07 Sep 2024 08:40:00 +0000 https://frauenstreik.org/?p=230 Ein feministischer Streik bedeutet für uns weit mehr als nur die Unterbrechung von Lohnarbeit. Es geht um die Anerkennung der vielen anderen Arbeiten, die überwiegend von Frauen* und FLTI*-Personen verrichtet …

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Ein feministischer Streik bedeutet für uns weit mehr als nur die Unterbrechung von Lohnarbeit. Es geht um die Anerkennung der vielen anderen Arbeiten, die überwiegend von Frauen* und FLTI*-Personen verrichtet werden, aber weder bezahlt noch ausreichend gewürdigt werden: sei es Putzen, Waschen, Pflege oder Kinderbetreuung. Diese unbezahlte Arbeit bleibt oft unsichtbar, obwohl sie das Fundament unserer Gesellschaft bildet. Wir wollen diese Arbeit ins Rampenlicht rücken und sie bestreiken, um zu sagen: Es reicht! Es ist an der Zeit, dass sich Arbeitsverhältnisse in allen Bereichen ändern! Doch wie können wir diese Arbeit sichtbar machen und tatsächlich bestreiken? Und wie gehen wir mit der Tatsache um, dass manche Arbeiten einfach nicht liegen gelassen werden können?

Die Unsichtbarkeit unbezahlter Arbeit

Es ist uns bewusst, dass ein eintägiger Streik der Sorgearbeit nicht sofort einen großen Unterschied machen wird. Doch wir wollen den 8. März als Auftakt nutzen, um die Sorgearbeit auf neue Weise zu organisieren und zu verteilen. Der Streik-Tag soll nicht nur eine Pause von der Arbeit sein, sondern auch als Zeichen dienen, dass wir die gesellschaftliche Bedeutung dieser Arbeit nicht länger übersehen können.

Hausarbeit: Arbeit, die uns betrifft

Die Hausarbeit ist ein zentraler Bestandteil der unbezahlten Arbeit, die vor allem Frauen*/FLTI* erledigen. Wenn wir diese Arbeit für einen Tag ruhen lassen, geht es nicht nur darum, den Haushalt zu vernachlässigen, sondern vielmehr darum, sichtbar zu machen, wofür wir kämpfen. Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der alle Arbeiten den gleichen Wert haben und nicht nur aufgrund von Geschlechterrollen bestimmte Aufgaben ausschließlich Frauen* und FLTI* zugewiesen werden.

Es gibt bereits zahlreiche kreative Ideen, um die Hausarbeit öffentlich zu machen und zu zeigen, dass wir auch diese Arbeit bestreiken:

  • Wie wäre es, wenn wir unsere schmutzige Wäsche oder Altkleider vor öffentlichen Institutionen wie dem Rathaus abladen? Oder was, wenn vor dem Innenministerium ein großer Haufen Windeln auftaucht, gefüllt mit Schokoladenpudding, als Symbol für die Pflegearbeit?
  • 2013 organisierte ein “Care-Mob” in Frankfurt einen Streik, bei dem mit Besen, Klobürsten und anderen Haushaltsutensilien die Bedeutung von Reproduktionsarbeit deutlich gemacht wurde.
  • In Spanien gab es eine Aktion, bei der Frauen* während des Streiks gleichzeitig mit ihren Kochtöpfen Lärm machten, um zu zeigen: Heute wird nicht gekocht!
  • Wir können auch abgestimmt Geschirrtücher, Schürzen oder Bettlaken aus den Fenstern hängen lassen.

Pflege von alten und kranken Menschen: Symbolische Teilnahme

In der Pflege von älteren und kranken Menschen können wir uns symbolisch beteiligen, auch wenn wir an diesem Tag nicht vollständig von der Verantwortung entbunden werden können. Die Pflegearbeit ist eine der zentralen Formen unbezahlter Arbeit, die nicht einfach niedergelegt werden kann. Dennoch können wir auf andere Weise auf die Überlastung und die fehlende Anerkennung dieser Arbeit aufmerksam machen.

In Krankenhäusern gibt es Überlastungsanzeigen, die dokumentieren, dass die Arbeitsbedingungen eine gute Pflege unmöglich machen. Dasselbe Mittel kann auch in der familiären Pflege genutzt werden, um zu zeigen, wie viele Stunden unbezahlte Arbeit täglich geleistet werden. Warum also nicht symbolisch diese Stunden in Rechnung stellen und so die unsichtbare Pflegearbeit sichtbar machen?

Kinderbetreuung: Kollektive Solidarität

Der feministische Streik in Spanien hat uns gezeigt, wie kollektive Kinderbetreuung eine Möglichkeit bietet, diese Form der unbezahlten Arbeit zu bestreiken. Denn auch die Betreuung und Erziehung von Kindern ist Arbeit, die überwiegend von Frauen* geleistet und oft als selbstverständlich angesehen wird. Diese Arbeit wollen wir nicht nur sichtbar machen, sondern auch bestreiken.

Kollektive Kinderbetreuung hat zudem den Vorteil, dass sie es mehr Frauen* und FLTI* ermöglicht, sich an öffentlichen Protesten zu beteiligen und auf die Straße zu gehen. Sie stellt eine Form der Solidarität dar und zeigt, wie Frauen* sich gegenseitig unterstützen können, um ihre Forderungen durchzusetzen.

Fazit: Die unsichtbare Arbeit sichtbar machen

Unbezahlte Arbeit muss endlich die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdient. Durch Aktionen und symbolische Streiks können wir diese Arbeit sichtbar machen und ihre Bedeutung in den Mittelpunkt stellen. Es geht nicht nur darum, für einen Tag die Arbeit niederzulegen, sondern um einen umfassenderen Aufruf, die Verhältnisse zu ändern. Wir wollen eine Gesellschaft, in der alle Arbeit anerkannt wird, unabhängig davon, wer sie verrichtet. Dieser Streik ist erst der Anfang eines langen und notwendigen Kampfes für Gerechtigkeit und Gleichstellung.

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Chic Care Catwalk https://frauenstreik.org/event/chic-care-catwalk-berlin/ Fri, 06 Sep 2024 08:43:00 +0000 https://frauenstreik.org/?p=233 Was ist der „Chic Care Catwalk“ und warum brauchen wir ihn? Vielleicht fragst du dich das gerade. Der „Chic Care Catwalk“ ist unsere Aktion, um am 8. März auf die …

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Was ist der „Chic Care Catwalk“ und warum brauchen wir ihn? Vielleicht fragst du dich das gerade. Der „Chic Care Catwalk“ ist unsere Aktion, um am 8. März auf die Missstände in der (unbezahlten) Sorgearbeit aufmerksam zu machen. Diese Missstände betreffen viele Menschen auf unterschiedliche Weise und in verschiedenen Bereichen – von Pflegeberufen bis hin zur Erziehung, von der Gesundheitsversorgung bis zur existenziellen Unterstützung. Wir stehen nicht nur vor Herausforderungen wie beruflicher Überlastung, sondern auch vor unzureichender Unterstützung für Menschen, die auf Pflege und Sorge angewiesen sind. Diese Missstände betreffen uns alle, ob wir selbst als Patient*innen oder Pflegebedürftige betroffen sind oder ob wir mit den alltäglichen Belastungen der Sorgearbeit und der Existenzsicherung kämpfen.

Die Herausforderungen reichen von der Ausgrenzung und Abwertung bestimmter Lebensweisen bis hin zur Mehrfachbelastung, die vor allem Frauen* für die Sorgearbeit und die Existenzsicherung anderer auf sich nehmen. In der informellen Sorgearbeit – einem Sektor, in dem überwiegend Migrant*innen, oft Frauen, tätig sind – herrschen ausbeuterische Verhältnisse. Es geht um Armut, um die Abwertung queerer Lebensweisen und um eine Gesellschaft, in der Körper und Leben ungleich bewertet werden. In einer solchen Gesellschaft sind viele Menschen nicht in der Lage, sich selbstbestimmt um sich und andere zu kümmern.

Mit dem „Chic Care Catwalk“ setzen wir ein kreatives und kraftvolles Zeichen gegen diese Missstände. Wir finden die derzeitige Situation alles andere als „chic“ und fordern eine sofortige Veränderung. Der Catwalk ist unsere Möglichkeit, Solidarität sichtbar zu machen und gemeinsam für eine gerechtere, respektvollere Zukunft einzutreten.

Der Chic Care Walk: Deine Stimme zählt

Am 7. März werden wir alle ausgefüllten Überlastungsanzeigen dem Bundesgesundheitsministerium übergeben und dabei den „Chic Care Catwalk“ veranstalten. Dies ist der Moment, um unsere Forderungen laut und kreativ zu äußern. Du bist eingeladen, deine Stimme zu erheben und dich an der Aktion zu beteiligen. Es steht dir völlig frei, wie du dich präsentieren möchtest – ob du Dinge aus deinem Alltag, insbesondere aus der Sorgearbeit, einbringst oder persönliche Erlebnisse und Wünsche für bessere Arbeitsbedingungen teilst. Der Catwalk ist der Raum für bunte, kreative und originelle Darbietungen. Je vielfältiger und individueller, desto besser!

Unser Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf die unsichtbare und unterbewertete Arbeit zu lenken, die viele von uns täglich leisten. Wir fordern bessere Bedingungen für alle, die in der Sorgearbeit tätig sind, und ein Ende der gesellschaftlichen Ungleichbehandlung. Lass uns zusammen ein Zeichen setzen – für eine Gesellschaft, in der alle Menschen gleichermaßen wertgeschätzt und unterstützt werden!

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