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Hier ist eine unvollständige Auswahl von bedeutenden historischen Frauen*streiks, die den Weg für heutige feministische Kämpfe ebneten:

1600 – Der Streik der Haudenosaunee-Frauen
Laut der “Global Nonviolent Action Database” gilt der Streik der Haudenosaunee-Frauen als erste feministische Rebellion in der Geschichte Amerikas. Die Frauen forderten ein Veto-Recht bei Entscheidungen über Kriege und verweigerten aus diesem Grund zunächst Sex und Schwangerschaften. Später entzogen sie den Männern* auch Nahrung und Kleidung, da sie die Kontrolle über die Landwirtschaft hatten. Dieser Streik war erfolgreich.

1844 – Der Weberaufstand in Schlesien
Der „Weber-Aufstand“ in Schlesien wurde von Historikerin Gisela Notz als weitgehend von Frauen* getragen beschrieben. Durch die Industrialisierung war die Armut stark gestiegen, und die Arbeiterinnen* forderten gerechte Löhne und eine würdige Behandlung. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen.

1893 – Der Streik der 700 Appreturarbeiterinnen in Wien
Als die 17-jährige Amalie Seidel ihre Kolleginnen* dazu aufforderte, sich gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen, wurde sie entlassen. Doch die anderen Arbeiterinnen* protestierten und forderten nicht nur ihre Wiedereinstellung, sondern auch die Verkürzung der Arbeitszeit auf 10 Stunden täglich. Der Streik, der sich auf mehrere Fabriken ausweitete, dauerte drei Wochen und führte zur Umsetzung ihrer Forderungen.

1973 – Frauen bei Pierburg-Neuss*
2000 Frauen* traten in einen wilden Streik bei der Automobilzuliefererfirma Pierburg-Neuss, um gegen die ungleiche Bezahlung im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen zu protestieren. Der Streik führte zur Abschaffung der „Leichtlohngruppe II“, in der ausschließlich Frauen beschäftigt waren.

1975 – Frauen*streik in Island
90% der isländischen Frauen* legten einen landesweiten Streik ein, um für gleiche Löhne und die Wertschätzung ihrer Arbeit zu kämpfen. Sie forderten eine Anerkennung sowohl ihrer bezahlten als auch unbezahlten Arbeit. Der Streik führte zu einer bedeutenden politischen Veränderung, und fünf Jahre später wurde mit Vigdis Finnbogadottir erstmals eine Frau Staatsoberhaupt in Island.

1991 – Frauen*streik in der Schweiz
In der Schweiz forderten Frauen* nach jahrelanger Benachteiligung und unzureichender Umsetzung der Gleichstellung in der Bundesverfassung ihre Rechte ein. Der Streik führte zu einem Gesetz zur Gleichstellung der Geschlechter und förderte die Entstehung von Netzwerken, die auch später politisch aktiv blieben.

1994 – Frauen*streik in Deutschland
Frauen* in ganz Deutschland traten gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, gegen schlechte Bezahlung und gegen die Verschlechterung von Sozialleistungen in den Streik. Der Streik war besonders im Osten Deutschlands bedeutsam, wo der § 218, der Abtreibungen unter Strafe stellte, auch für die Frauen* aus der ehemaligen DDR galt.

2003 – Liberia: Frauen erkämpfen Frieden*
Die Frauen* in Liberia gründeten die Bewegung „Women of Liberia Mass Action for Peace“ und setzten während des Bürgerkriegs friedliche Proteste fort. Sie blockierten die Verhandlungen und drohten, sich auszuziehen, wenn keine Vereinbarungen erzielt würden. Ihr unermüdlicher Einsatz trug dazu bei, den 14 Jahre währenden Bürgerkrieg zu beenden.

2016 – Der Schwarze Protest in Polen
In Polen gingen Zehntausende Frauen* gegen eine drastische Verschärfung des Abtreibungsgesetzes auf die Straße. Der Gesetzentwurf, der ein vollständiges Abtreibungsverbot vorgesehen hatte, wurde durch den Massenprotest abgewendet.

2017/2018 – Internationaler Frauen*streik
2017 riefen Frauen* weltweit zum International Women’s Strike auf, um für gleiche Bezahlung, gegen häusliche Gewalt und Feminizide sowie für körperliche Selbstbestimmung zu kämpfen. In Spanien legten am 8. März 2018 über 5 Millionen Frauen* die Arbeit nieder, und auch in vielen anderen Ländern fanden Streiks und Protestaktionen statt.

Diese Beispiele zeigen, dass Frauen*kämpfe um ihre Rechte und gegen Ungleichbehandlung eine lange und bewegte Geschichte haben. Sie sind ein Teil eines globalen Netzwerks von Protesten, das auch heute noch weitergeführt wird.

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