Wir sind Rosa, Theresa, Lilli, Antje, Irène und Franziska – zusammen bilden wir CindyCat. Als Künstlerinnen und Kulturschaffende arbeiten wir in einem Bereich, der von Unsicherheit und prekären Arbeitsbedingungen geprägt ist. Unsere Kunst ist konzeptbasiert, politisch engagiert, prozessorientiert und weniger auf Objekte fokussiert. Die Finanzierung erfolgt meist über Projektförderungen und Residenzen, die jedoch oft unsicher und unzureichend sind. Trotz der Leidenschaft für unsere Arbeit müssen wir uns finanziell oft durch weitere Jobs absichern und dreifach arbeiten: als Künstlerinnen, in unbezahlter Hausarbeit und in Lohnarbeit.
Der Kunstbetrieb ist durchzogen von patriarchalen Strukturen, in denen sich weiße Männer gegenseitig unterstützen und bevorzugt einladen. Diese Netzwerke hindern viele Frauen daran, sichtbar zu werden. Auch die emotional aufwändige Arbeit in der Kunst bleibt oft unbezahlt, da sie als „natürlich“ angesehen wird. Damit wird unsere Arbeit nicht nur ignoriert, sondern es wird auch von uns erwartet, dass wir diese unentgeltlich leisten. Dieser Zustand ist untragbar. Deshalb sagen wir: Es reicht!
Warum streiken wir?
Unser Streik richtet sich gegen die Annahme, dass wir als freiberufliche Künstler*innen allein für unsere Arbeitsbedingungen verantwortlich sind. Wir wollen nicht länger die Prekarität stillschweigend hinnehmen, sondern uns gemeinsam für bessere Verhältnisse einsetzen. Es ist Zeit, die Öffentlichkeit und jene, die Kunst und Kultur konsumieren, über die oft prekären Bedingungen aufzuklären, unter denen Kunst entsteht. Die Transparenz, über die realen Bedingungen unserer Arbeit zu sprechen, soll das Bewusstsein für faire Vergütung und Arbeitsbedingungen fördern.
Wir streben eine gerechte Aufteilung der Zeit an, die es jedem Menschen ermöglicht, kreativ tätig zu sein. Unsere Kunst soll Fragen aufwerfen, komplex sein und darf auch verstören. Sie ist nicht dazu da, bloß zur Unterhaltung beizutragen oder die Erschöpfung der Gesellschaft zu überdecken. Wir kämpfen für eine Kunst, die frei und unabhängig ist, für eine Kultur, die für alle zugänglich und zugleich fair entlohnt ist.
Lasst uns gemeinsam streiken und ein Zeichen setzen – für eine solidarische, gerechte und nachhaltige Kulturbranche.