Am 8. März, dem internationalen Frauenkampftag, wird in Jena erneut zum Frauenstreik aufgerufen. Die feministische Bewegung in Jena hat sich in den letzten Jahren gestärkt und organisiert eine Vielzahl an Aktionen, um auf die anhaltenden Ungleichheiten und die Forderungen nach Geschlechtergerechtigkeit aufmerksam zu machen.
Warum streiken?
Die Organisatorinnen des Frauenstreiks in Jena rufen dazu auf, gegen patriarchale Strukturen zu protestieren, die Frauen und queere Menschen in vielen Lebensbereichen benachteiligen. Der Streik soll auf die unfaire Verteilung von Sorge- und Lohnarbeit, auf geschlechtsspezifische Gewalt sowie auf die Missachtung von reproduktiven und sozialen Rechten aufmerksam machen. Im Fokus steht dabei auch die unbezahlte Care-Arbeit, die nach wie vor überwiegend von Frauen* geleistet wird und selten die Anerkennung bekommt, die sie verdient.
Programm und Aktionen in Jena
Der Frauen*streik in Jena bietet ein vielfältiges Programm, das Raum für Austausch, Solidarität und politischen Aktivismus schafft. Der Tag beginnt am Morgen mit einer Kundgebung auf dem Marktplatz, bei der Redebeiträge, Musik und Workshops für den feministischen Widerstand inspirieren sollen. Im Anschluss finden mehrere Demonstrationen durch die Innenstadt statt, die an symbolträchtigen Orten Halt machen, um wichtige Themen wie häusliche Gewalt, Lohnungleichheit und Diskriminierung am Arbeitsplatz zu adressieren.
Am Nachmittag wird es offene Diskussionsrunden geben, bei denen Aktivist*innen und Interessierte ihre Erfahrungen und Visionen teilen können. Die Themen umfassen unter anderem die Verbindung zwischen Feminismus und Klimagerechtigkeit, Strategien zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt und Möglichkeiten zur Unterstützung marginalisierter Gruppen. Ein Workshop zur Selbstverteidigung bietet praktische Ansätze, sich in bedrohlichen Situationen zu behaupten.
Beteiligung und Solidarität
Alle, die sich mit den Zielen des Frauenstreiks identifizieren, sind eingeladen, sich den Aktionen anzuschließen. In den vergangenen Jahren hat sich die Bewegung in Jena kontinuierlich erweitert. Dabei ist die Unterstützung von Menschen aller Geschlechter ausdrücklich erwünscht, um gemeinsam ein Zeichen gegen soziale Ungleichheit und für die Überwindung patriarchaler Strukturen zu setzen. Männer sind ebenfalls aufgerufen, den Streik aktiv zu unterstützen, sei es durch das Übernehmen von Sorgearbeit, das Freihalten des Rückens für streikende Frauen oder durch ihre Teilnahme an den Demonstrationen und Veranstaltungen.
Zusammen stark: Der Frauen*streik als internationales Zeichen
Der Frauen*streik in Jena ist Teil einer globalen Bewegung, die sich für eine gerechtere Gesellschaft einsetzt. Jena reiht sich damit in eine lange Tradition feministischer Streiks ein, die weltweit ein Zeichen gegen Diskriminierung und für Solidarität setzen. Dieser Tag bietet die Möglichkeit, die feministischen Kämpfe und Forderungen auf die Straße zu bringen und die eigene Stimme zu erheben.
Am 8. März streikt Jena – und mit der Stadt viele engagierte Menschen, die für die Gleichberechtigung aller Geschlechter eintreten.